Auch die digitale Transformation legt manchmal Pausen ein. Welche Erfahrungen Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Büroarbeitsplätze machen, war in bunter Mischung auf dem IOM Summit in Bonn am 19. September 2018 zu hören.
Mit ihrem neuen Social Intranet “OSPA-Connect” will die OstseeSparkasse Rostock (OSPA) ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Firmenzentrale und den Filialen näher zusammenbringen. Die Lösung basiert auf der IBM-Plattform Connect, die Elemente wie Communities, Wikis oder Blogs enthält und die standortübergreifende Zusammenarbeit erleichtern soll. Ziel sei es gewesen, das Interesse für das gesammelte Wissen zu wecken, das im Unternehmen vorhanden sei, erklärte Social Media-Manager Gabriel Rath. Seine Kolleginnen und Kollegen sollten daher lernen, zu kommentieren, zu teilen und zu liken. Digital zu arbeiten heißt, transparent und im Team zu arbeiten, lautete die Vorgabe.
Kommentieren, teilen, liken: Digital arbeiten heißt, transparent und im Team arbeiten
Wie aber schafft man es, ein ganzes Unternehmen dazu zu motivieren?
Gestützt auf das Working-Out-Loud-Konzept beriefen Rath und seine Mistreiter u.a. fünf bereichsübergreifende „Circle“ für jeweils 12 Wochen ein. Die Runden bestanden aus etwa 20 freiwilligen Multiplikatoren, vom Azubi bis zum Vorstand, die nicht nur gemeinsam diskutierten, wie sie OSPA-Connect zum Leben erwecken könnten, sondern auch gemeinsam auf den Gebrauch der neuen, digitalen Team-Werkzeuge geschult wurden.
Auch die restliche Belegschaft blieb von der Transformationsstrategie nicht unbehelligt. Die Verantwortlichen wählten dafür eine Mischung aus Push- und Pull-Elementen. So wurde die Zeiterfassung exklusiv in OSPA-Connect verlagert, das Gleiche geschah mit dem Lotus Notes-Kalender. Gleichzeitig versuchten sie, den Spaß und Nutzen der digitalen Plattform spielerisch durch eine Quiz-App zu untermauern, für die man rund 1.000 Fragen und Antworten aus der OSPA-Welt zusammensammelte. Mit der App auf dem Smartphone konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenseitig zum Wissen-Duell herausfordern.
Kommunikative Pausen kann sich die digitale Transformation nicht leisten
Dann aber trat ein Ereignis ein, das zwar nicht überraschend kam, dem Elan aber ein jähes Ende setzte. Der Beginn der Sommerferien 2018. Das Interesse sei, sobald die Ansprache seitens der Verantwortlichen nachließ, blickte Rath zurück. Kommunikative Pausen könne sich die digitale Transformation gerade in der Anfangsphase nicht leisten. Diese Lehre will er beim Neustart berücksichtigen. Der ist für 2019 geplant.
Veröffentlicht am 03.10.2018