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Formnext 2018 / Messe-Highlights
Neue Technologie und Angebote für den 3D-Druck

Jenseits von neuen Materialien und neuen Modellen sind es vor allem innovative Technologien, effiziente Prozesse und kundenspezifische Angebote, mit denen sich die Wettbewerber im 3D-Druck-Markt Alleinstellungsmerkmale erhoffen. Lesen Sie hier eine Auswahl der wichtigsten Ankündigungen, die es auf der Formnext 2018 gab.

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Ultimaker / ISO-Zertifizierungen
Ultimaker, Hersteller von Desktop-3D-Druckern, hat eine Zertifizierung nach ISO 9001:2015 für Qualitätsmanagement und ISO 14001:2015 für Umweltmanagement erhalten. Beide Audits wurden von der niederländischen BSI-Group durchgeführt. „Die Zertifizierungen zeigen den Anspruch von Ultimaker, erstklassige Kundenerlebnisse zu schaffen und hinsichtlich der Produkte die höchsten Standards des Umweltmanagements zu erfüllen“, so Okke Jansma, Auditorin bei der BSI Group. Besonders beeindruckt haben uns der Wille zur kontinuierlichen Verbesserung und das ausgereifte Managementsystem, das auf schnelle Fortschritte ausgerichtet ist.“

BigRep / MXT-Extrusionstechnologie
BigRep, Hersteller großformatiger 3D-Drucker, präsentierte die ersten beiden Modelle mit der neuen MXT-Extrusionstechnologie. Das Modell PRO, das einen geschlossenen Druckraum von mehr als einem Kubikmeter bietet, eignet sich für den Druck großformatiger Industrieprodukte aus Kunststoff. Das Modell EDGE bietet einen Bauraum von 0,72 Kubikmetern und eine nach oben statt zur Seite öffnende Automatiktür. Die neue MXT-Extrusionstechnologie ist laut Anbieter eine Weiterentwicklung des Fused Deposition Modeling (FDM)-Verfahrens, bei dem ein geschmolzener Kunststoff wie mit einer Klebepistole schichtweise aufgetragen wird und anschließend aushärtet.

Die MXT-Extrusionstechnologie trennt die verschiedenen Prozessschritte - Einspeisung der Filamente, die Erhitzung und den Ausstoß des geschmolzenen Materials – sodass sich während des gesamten Druckprozesses Materialmenge und Ausstoßgeschwindigkeit dosieren lassen. Da beide Modelle mit jeweils zwei Extrudern ausgestattet sind, erhöht sich die Druckgeschwindigkeit beim Modell PRO auf über 60 Zentimeter pro Sekunde beim Einsatz der feinsten Düse, was angeblich fünfmal schneller ist, was der Mitbewerb im FDM-Segment zu bieten hat. Beim kleineren Modell EDGE steigt die Druckgeschwindigkeit sogar auf bis zu einen Meter pro Sekunden.

3D Systems – Zentrum für Kundeninnovation
Südlich von Frankfurt, in Möhrfelden, hat der Hersteller 3D Systems sein zweites Customer Innovation Center in Europa eröffnet. Das Zentrum fokussiert auf die additive Fertigung mit Kunststoffen und ergänzt das bestehende Netzwerk mit den Standorten Denver, Rock Hill und San Diego (USA) sowie Leuven (Belgien). Bestands- und Neukunden sollen hier ihre Anwendungen in enger Zusammenarbeit mit 3D Systems testen und optimieren können. Dafür stellt der Hersteller nach eigenen Angaben Werkzeuge für alle Prozessschritte bereit - von der Digitalisierung über Fertigung, Inspektion und Management bis hin zu Design und Simulation. Hinzu kommen Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Support. „Bei unserer Strategie steht der Kunde im Zentrum all unseres Tuns", sagte 3D-Systes-Chef Vyomesh Joshi in Frankfurt. „Und ganz egal, wie die Umstände sind – wir müssen bei seinem speziellen Anwendungsfall beginnen. "

Stratasys / Layered Powder Metallurgy (LPM)
Eigentlich wollte der Hersteller Stratasys auf der Formnext weitere Details zu seiner neuen Plattform bekannt gegeben, die auf der „Layered Powder Metallurgy (LPM)“-Technologie basiert. Die einzig konkrete Information, die das Management dann aber vermeldete, war „Aluminium“. Mit diesem Metall will Stratasys in die neue Ära starten. Ab wann die neue Plattform erhältlich sein soll, wurde nicht konkret mitgeteilt. Auch bezüglich eines Termins für den Marktstart blieb man vage: Der solle noch 2019 erfolgen.

Die erste Ankündigung zu LPM war Anfang 2018 erfolgt. Die neue Plattform soll die Produktion von Metallteilen schneller, einfacher und kostengünstiger gestalten. Sie kombiniert das Pulver-Flachbett mit der Jetting-Technologie, die das Pulver nicht direkt per Laserstrahl aufschmilzt, sondern zunächst einmal „kalt“ zum gewünschten Objekt verklebt. Das Sintern des „Grünlings“ bei hohen Temperaturen findet anschließend in einem getrennten Ofen statt. Dieses Konzept soll den Produktionsprozess vereinfachen und den Durchsatz erhöhen.

HP Inc. – 3D-Druck mit Metall
HP Inc präsentierte seinen Metal Jet erstmals in Europa. Die Maschine soll die 3D-Drucktechnologie fit für die Großserienfertigung von Metallteilen in Produktionsqualität und eine bis zu 50fach höhere Produktivität bei deutlich niedrigeren Kosten als andere 3D-Druckverfahren möglich machen. Kunden sollen ab der ersten Jahreshälfte 2019 3D-Konstruktionsdateien hochladen und Bauteile in großen Stückzahlen vom neuen Metal Jet Production Service erhalten. Zu den Pilotkunden gehören Volkswagen (Auto) und Wilo (Pumpen).

Den Metal Jet Production Service betreiben die Partner GKN Powder Metallurgy und Parmatech. Sie setzen die Maschinen laut HP bereits für die werkseigene Herstellung von Bauteilen ein und sollen künftig auch für externe Kunden produzieren.

voxeljet – IOB-Drucksystem
Die Voxeljet AG hat die Markteinführung ihres neuen IOB-Drucksystem VX1000-S zur Serienproduktion von Sandkernen für den Aluminiumguss angekündigt. IOB steht für neue anorganische Bindemittel. Bisher konzentrierte sich das Unternehmen im Geschäftsfeld Sanddruck auf den Einsatz organischer Bindersysteme. Das neue anorganische IOB-System soll den Durchsatz verbessen und für eine hohe Umweltverträglichkeit während der gesamten Wertschöpfungskette sorgen.

Im Geschäftsfeld Sanddruck stellt die Voxeljet AG mit Hilfe von 3D-Druck-Verfahren Formen her, mit denen z.B. Motorenteile gegossen werden. Neben der besseren Umweltverträglichkeit soll die neue VX1000-S IOB Automobilherstellern das Gießen komplexer Geometrien erlauben, die insbesondere für das präzise Temperaturmanagement von Verbrennungsmotoren, Elektromotoren, Wechselrichtern und Batteriesystemen von Bedeutung sind. Eine Auftragsfertigung dafür soll es ab März 2019 geben.

Nanoscribe – 3D-Mikrodruck
Der Hersteller Nanoscribe hat eine neue Technologie vorgestellt, die kurze Druckzeiten auch bei größeren Objekten ermöglicht und die Lücke zwischen Mikro- und Makro-3D-Druck schließen soll. Die Mikro-3D-Drucker konnten bisher bereits extrem feine Strukturmerkmale von etwa hundert Nanometern drucken.

Nun aber hebt der Hersteller nach eigenen Angeben die Größe der Bauteile in eine neue Dimension. So können neuerdings Objekte hergestellt werden, die mehrere Millimeter groß sind. Dieses Leistungsmerkmal treibt die Entwicklung neuartiger Funktionsteile an, wie z.B. 3D-Gerüste für die Zellkultur, passgenaue Mikrolinsen auf bildgebenden CMOS-Chips oder funktionale Komponenten wie extrem kleine Zahnräder, Federn und Filter. Darüber hinaus können mit den neuen Makrodruckfähigkeiten Nadeln, Düsen und stentartige Strukturen mit einer Länge von mehreren Millimetern hergestellt werden.

Essentium - High Speed Extrusion Plattform (HSE)
Der Hersteller Essentium stellte in Frankfurt mit der High Speed Extrusion (HSE) Plattform ein neues 3D-Drucksystem vor, die die Leistungsfähigkeit des 3D-Drucks in größeren Formaten ohne Einbußen bei Genauigkeit und Geschwindigkeit gewährleisten soll. Dieses Versprechen fußt nach Herstellerangaben auf zwei Innovationen:

Auf Materialien, die ähnliche Eigenschaften wie Teile im Spritzgussverfahren aufweisen. Und auf einer Druckgeschwindigkeit, die zehn Mal schneller ist als andere Fused Filament Fabrication (FFF)-Drucker. Angeblich erlaubt die HSE-Technologie Kosteneinsparungen gegenüber anderen 3D-Druckverfahren mit Extrusionsverfahren um bis zu 60 Prozent.

EOS - LaserProFusion-Technologie
Der Hersteller EOS stellte mit der LaserProFusion-Technologie ein neues Verfahren zur additiven Fertigung mit Kunststoffen. Im Gegensatz zum bisherigen Laser-Sintern fährt nicht ein CO2-Laser das gesamte Baufeld linear ab, sondern es kommen bis zu einer Million Diodenlaser in der Fläche zum Einsatz. Diese können eine maximale Gesamtleistung von bis zu fünf Kilowatt erreichen. Pro Bauteilschicht werden auf den Pixel genau nur die Laser an den Stellen zum Schmelzen des Pulvers aktiviert, an denen es die CAD-Daten des Bauteils vorgeben. Die Dauer der Belichtungszeit werde mit der neuen Technologie signifikant verkürzt und sei unabhängig von der Anzahl der Bauteile und ihrer
Geometrie. Der Bauprozess ist laut Hersteller so produktiv, dass er in vielen Anwendungen als Spritzgussersatz dienen kann.

Veröffentlicht am 19.11.2018


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