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Deutsche Wirtschaft / IT-Sicherheit
Höher digitalisiert – geringer betroffen

Die Gefahr, eines Hacker-Angriffs nimmt mit dem Grad der digitalen Vernetzung zu. Sollte man meinen. Aber genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein.

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68 Prozent der deutschen Unternehmen geben an, dass sie in den letzten zwei Jahren von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen waren. Weitere 19 Prozent vermuten dies zumindest.

Experten gehen eigentlich davon aus, dass die zunehmende Vernetzung auch zu steigenden Sicherheitsrisiken führt. Damit müssten stärker digitalisierte Unternehmen auch stärker von Cyberkriminalität betroffen sein.

Eine aktuelle Studie des Digital-Verbandes Bitkom allerdings legt genau das Gegenteil nahe. „Der Anteil betroffener Industrieunternehmen, die ihren Digitalisierungsgrad hoch einschätzen, ist um sieben Prozentpunkte geringer als bei den Unternehmen, die ihr Digitalisierungsniveau niedrig einschätzen“, heißt es im Studienbericht 2018 „Wirtschaftsschutz in der Industrie“.

Chemie- und Pharmabranche am stärksten betroffen

Und: Dieser Trend decke sich in etwa mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2016. „Offenbar ist denjenigen Unternehmen, die sich stärker digitalisieren, die damit wachsende Angriffsfläche bewusst. Deshalb werden Sicherheitsstandards etabliert und ein effektiver Schutz gegen IT-Angriffe garantiert.“

Es ist das dritte Mal, dass der Bitkom Daten über die Sicherheitslage in deutschen Industrieunternehmen erhoben hat und dafür 503 Industrieunternehmen ab zehn Mitarbeitern telefonisch befragte.
Demnach sind vor allem die Chemie- und Pharmabranche von Attacken betroffen. Drei von vier Chemie- und Pharmaunternehmen (74 Prozent) wurden in den vergangenen zwei Jahren Opfer, weitere 22 Prozent waren vermutlich betroffen.

Mit 68 Prozent leiden Unternehmen aus dem Automobilbau am zweithäufigsten unter Attacken – von Hackerangriffen bis Aktendiebstahl. Aber auch der Maschinen- und Anlagenbau (67 Prozent) sowie die Hersteller von Kommunikations- und Elektrotechnik (63 Prozent) sahen sich in den Jahren 2016 und 2017 einer Vielzahl an Attacken ausgesetzt. Insgesamt sei der Industrie durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage in den vergangenen zwei Jahren ein Gesamtschaden von 43,4 Milliarden Euro entstanden.

Herkunft: Deutschland, Russland, China

Auch die Herkunft der Angriffe fragte der Bitkom ab. Demnach kommen mehr als ein Drittel der Attacken (36 Prozent) aus Deutschland. Abgesehen davon führt die Spur häufig nach Osten. Ein Viertel der betroffenen Industrieunternehmen (24 Prozent) gibt an, dass Russland der Ursprung für Angriffe war. Fast jedes fünfte betroffene Unternehmen (18 Prozent) sagt, China war Ausgangsort. Dahinter folgen Japan (17 Prozent) und Osteuropa ohne Russland (17 Prozent). 15 Prozent der Betroffenen sahen die Herkunft der Attacken in den USA. Für 13 Prozent war unklar, von welcher Region die Attacken ausgingen.

Veröffentlicht am 02.12.2018


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