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IBM / Management
Zurück von der Walz

Matthias Hartmann folgt Martina Koederitz als Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH. Damit setzt das Unternehmen die Runderneuerung seines Top-Managements überraschenderweise mit einem Rückkehrer fort.

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Wer bei IBM Karriere machen will, so heißt es in Fachkreisen, müsse sich dem Unternehmen schon mit Haut und Haar verschreiben. Sonst werde aus dem Aufstieg in höhere Hierarchieebenen nichts. Nun aber kehrt Matthias Hartmann nach sechsjähriger Walz nach Böblingen zurück, um auf dem Chefsessel der IBM Deutschland GmbH Platz zu nehmen und das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu führen.

Von 2005 bis 2009 war Hartmann schon einmal Mitglied der deutschen Geschäftsführung gewesen. Damals verantwortete er den Consulting-Bereich IBM Global Business Services. Den Weg nach ganz oben aber versperrte ihm 2011 aber ausgerechnet Martin Koederitz, als sie an die Spitze aufrückte. Hartmann machte sich daher auf die Suche nach anderen Chefposten und wechselte kurze Zeit später als Vorstandsvorsitzender zum Marktforschungsinstitut GFK. Ein gutes Ende aber nahm diese Anstellung nicht. Nach mehreren Gewinnwarnungen kam er dort 2016 mit seinem Rücktritt wohl einer Entlassung zuvor.

Strategiewechsel zahlt sich noch nicht aus 

Bei IBM setzt er nun die Runderneuerung des Top-Managements fort. Den operativ tätigen Sparten Global Business Services, Global Technology Services und Vertrieb Branchenkunden stehen mit Stefan Lutz, Klaus Seifert und Wolfgang Wendt drei Manager vor, die erst seit wenigen Monaten in diesen Positionen tätig sind. Gut möglich auch, dass es sein bei der GfK erworbenes Marktforschungs-Knowhow war, dass Hartmann den neuen Job beschwerte. Schließlich brechen IBM die Umsätze und Gewinne weiterhin weg. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 schrumpfte der weltweiten Umsatz um knapp drei, der operative Gewinn aber sogar um fast acht Prozent. Die Jahresergebnisse werden in Kürze präsentiert. 

2014 hatte sich der Konzern in fünf strategischen Feldern neu aufgestellt: Business Analytics, Cloud Computing, Mobile Enterprise, Social Business und Security. Unternehmerisch wirft dieser Wechsel bislang keine süßen Früchte ab. 

Koederitz bleibt IBM erhalten. Sie übernimmt die weltweite Führung des Industrie- und Automobilsektors. In Deutschland ist sie damit gut positioniert. Viele Kunden sitzen in Böblingen gleich um die Ecke.

Veröffentlicht am 15.01.2018