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Elektronische Rechnungen / Dienstleister
Schnittstelle zwischen Deutschland und Italien

Seit dem 1. Januar 2019 müssen deutsche Firmen, die über eine Steuernummer in Italien verfügen, Rechnungen an italienische Kunden elektronisch verschicken. Mit Joachim Bleckmann, dem General Manager der Archiva GmbH in Düsseldorf, sprach SERVICE.REPORT.IT über die Details.

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SERVICE.REPORT.IT: Herr Bleckmann, ist die Archiva GmbH als deutsche Tochter eines italienischen Konzerns von der neuen Pflicht zur elektronischen Rechnungsstellung betroffen?
 
Bleckmann: Einerseits nein, weil wir selbst keine Rechnungen an unsere italienische Muttergesellschaft schicken. Andererseits ja, weil wir für deutsche Unternehmen als Dienstleister tätig sind. Wir haben in den vergangenen Monaten einige Dutzend Unternehmen bei den dafür notwendigen Anpassungen begleitet. Dabei profitieren wir natürlich von den mehr als 1.000 Kunden, die die Archiva-Gruppe in Italien hat.
 
SERVICE.REPORT.IT:  Wie sieht die Dienstleistung aus, die Sie anbieten?

Bleckmann: Wir bieten die Schnittstelle zwischen dem ERP- oder Rechnungssystem der deutschen Firmen und den italienischen Rechnungsempfängern. Die deutschen Firmen können ihre Rechnungen in verschiedenen Formaten, auch in Papierform, an uns übergeben. Wir stellen anschließend sicher, dass diese Rechnungen nicht nur im geforderten FatturaPA XML-Format beim Empfänger ankommen, sondern auch gesetzeskonform in Italien archiviert werden.
 
SERVICE.REPORT.IT: Geht das ad hoc? Oder braucht die Einrichtung eines jeden Kunden ein wenig Zeit?

Bleckmann: Wir benötigen dafür in der Regel einige Tage. Unsere deutschen Kollegen ermitteln gemeinsam mit den Kunden zunächst die Bedarfe. Dabei gilt es beispielsweise zu klären, über welche Kanäle der Kunde uns die Rechnungen einreicht und in welchen Formaten.  Anschließend geben wir den Auftrag an unsere italienischen Kollegen weiter. Die richten den Kunden dann auf unseren Systemen ein.
 
SERVICE.REPORT.IT: Die Frist für die Umstellung endete offiziell am 31. Dezember 2018. Müssen Unternehmen, die noch nicht umgestellt haben, mit einer Strafe rechnen?

Bleckmann: Der italienische Staat hat eine Karenzzeit bis Mitte des Jahres eingeräumt. Erst danach sollen säumige Unternehmen Strafe zahlen.
 
SERVICE.REPORT.IT:  Wie viel teurer wird der Rechnungsversand für Kunden, die Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen?

Bleckmann: Gar nicht. Er wird sogar günstiger, sofern die Unternehmen ihre Rechnungen bislang per Brief nach Italien geschickt haben. Denn die elektronische Form benötigt ja weder Papier noch Porto noch manuelle Tätigkeiten. Die Digitalisierung rechnet sich daher in jedem Fall.
 
SERVICE.REPORT.IT: Herr Bleckmann, vielen Dank für das Gespräch.

Veröffentlicht am 14.02.2019


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