Die Blockchain bewegt, manche aber offenbar viel zu schnell. In seinem jüngsten Whitepaper schafft der Eco-Verband Realitäten, die es noch gar nicht gibt.
Die Bundesregierung hat diese Woche ihre Blockchain-Strategie beschlossen. Mit insgesamt 44 Maßnahmen will sie die Potentiale der Blockchain-Technologie für die Digitalisierung nutzen. Die ersten Ergebnisse soll es 2020 geben. Im Bildungsbereich wurde etwa ein Projekt vorgestellt, das sich zum Ziel setzt, digitale Zeugnisse auch per Smartphone fälschungssicher teilen zu können. Das Beglaubigen von Zeugnissen soll dadurch entfallen.
Politik und Verbände liefern sich einen Wettbewerb um die besten Anwendungsideen
Die Blockchain bewegt. Politik und Verbände liefern sich aktuell einen Wettbewerb um die besten Anwendungsideen. Denn jensweits der Appelle und Erklärungen mangelt es an Praxis-Beispielen.
Im Rennen und die beste News ist dem Eco-Verband, dem Verband der deutschen Internetwirtschaft, allerdings ein gravierende Fehler unterlaufen. In seinem jüngsten Whitepaper „Die Blockchain im Mittelstand“ behauptet er, dass „Dienstleister wie das Unternehmen Seeburger (…) die Abwicklung und Archivierung elektronischer Rechnungen auf einer Blockchain“ anböten. Unsere Nachfrage bei Seeburger bestätigte diese Behauptung jedoch nicht. Man spreche zwar mit Kunden über das Thema, eine fertige Lösung aber gebe es nicht. Der Eco-Verband räumte den Fehler ein und will die fehlerhafte Aussage nun korrigieren.
Gut so. Denn die Blockchain soll das Vertrauen der Anwender in die Echtheit und Authentizität von Daten zwar durch technische Innovation vergrößern. Die vertrauensbildenden Maßnahmen aber fangen bereits bei der Kommunikation darüber an.
Veröffentlicht am 20.09.2019