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Klimafreundliche Bürotechnik / HP Inc.
Nachhaltige Nebelkerzen

HP Inc. kündigt neue Ziele bei der Wiederaufforstung von Wäldern und für die Nutzung von recyceltem Kunststoff an. Der unternehmerische Erfolg aber macht nachhaltige Fortschritte vielfach zunichte.

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HP Inc., der weltgrößte Hersteller von PCs und Druckern, hat eine Kooperation mit dem World Wildlife Fund (WWF) angekündigt. In den kommenden fünf Jahren stellt das Unternehmen der Umweltschutzorganisation insgesamt elf Millionen US-Dollar zur Verfügung, um Teile des bedrohten brasilianischen Atlantic Forest wiederherzustellen und die nachhaltige Bewirtschaftung staatlicher Farmen und Forstplantagen in China zu erhöhen. Ziel sei, nicht mehr Wald für die Papierproduktion abzuholzen, als wieder aufgeforstet wird. Für HP-Markenpapier sei dieses Ziel bereits erreicht, meldet das Unternehmen.

Der Anteil an recyceltem Kunststoff soll auf 30 Prozent steigen

Darüber hinaus preschte das Unternehmen jüngst mit weiteren Ankündigungen vor. So soll der Anteil an recyceltem Kunststoff in den HP-Produkten von heute sieben Prozent bis 2025 auf 30 Prozent steigen und die globale Produktion bis 2035 komplett auf Ökostrom umgestellt werden.

„Unser Ziel ist es, kontinuierlich neue Wege zu finden, um das Leben für alle und an jedem Ort der Welt besser zu gestalten“, sagt Bernhard Fauser, General Manager der deutschen Tochtergesellschaft. „Um unser Geschäft umzustrukturieren und damit eine effizientere, kreislauf- und CO2-arme Wirtschaft voranzutreiben, stellen wir langlebige, hochwertige Produkte aus recyceltem Kunststoff her. Selbst kleine, global skalierte Fortschritte können einen großen Einfluss haben.“

Nur beim Markenpapier werden alle natürlichen Ressourcen ersetzt

Das Problem: Das HP-Markenpapier ist bislang der einzige Bereich, in dem HP Inc. alle natürlichen Ressourcen ersetzt, die es für die Herstellung seiner Produkte verbraucht. In allen anderen Bereichen dagegen werden die Fortschritte vom unternehmerischen Erfolg schnell wieder aufgefressen. Die Nachhaltigkeitsstrategie wirkt hier wie eine Nebelkerze, die das Unternehmen in die Öffentlichkeit wirft.

Fakt ist: Sowohl die CO2-Emissionen als auch die Menge an Wasser, die das Unternehmen jährlich verbraucht, sind zuletzt um neun bzw. acht Prozent gestiegen. In seinem Nachhaltigkeitsbericht entschuldigt das Unternehmen diese Entwicklung mit gestiegenen Verkaufszahlen und stellt damit klar, dass Umsatz und Gewinn bei den strategischen Prioritäten vor Umwelt- und Klimaschutz rangieren.

Ohne kompensatorische Maßnahmen profitieren weder Umwelt noch Klima

Von einer klimaneutralen Produktion ist HP Inc. heute noch meilenweit entfernt. Ohne kompensatorische Maßnahmen, die mit dem Unternehmenserfolg skalieren, werden weder Umwelt noch Klima von der Nachhaltigkeitsstrategie profitieren. 

Daran ändert auch die Spende an den WWF so gut wie nichts. Zum Vergleich: Pro Jahr will HP Inc. 2,2 Millionen US-Dollar an den WWF überweisen. Das entspricht nicht einmal 0,07 Prozent des Gewinns, den das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 (bis 31. Oktober) durch den Verkauf von Druckern erzielte.

Veröffentlicht am 02.10.2019


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