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Konica Minolta / Strategie
Schwächung für das Service-Geschäft (update)

Aus Gerüchten werden Fakten. Das Logistikzentrum in Solingen wird geschlossen, bei der Auftragssteuerung  werden wohl massiv Stellen an den Standorten Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf gestrichen. Wir berichteten darüber bereits am 7. April 2018. Nun liegen neue, handfeste Informationen vor.

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Dem Solinger Tageblatt (Ausgabe vom 7. April 2018) beantwortete Konica Minolta die Frage, nach der Zukunft des dortigen logistik-Zentrums. Mit diesem Anliegen hatte sich unsere Redaktion bereits vor Ostern an das Unternehmen gewandt. Nun aber gibt es eine klare Aussage dazu: der Hersteller von Druckern und Multifunktionsgeräten wird den Service-, Montage- und Lagerstandort in Solingen bis zum 31. Oktober 2019 schließen.

Solingen wird bis Oktober 2019 geschlossen

Die Zeitung zitiert eine Firmensprecherin mit diesen Details:

  • Zum 1. Juni 2018 wird der Betrieb in Solingen an die BLG Logistics Guppe übertragen, die auch den Hub in Emmerich im Auftrag von Konica Minolta betreibt.
  • „Nach derzeitiger Planung“ soll „grundsätzlich allen betroffenen Konica Minolta Mitarbeitern die Weiterbeschäftigung durch die BLG zu den aktuellen Arbeitsbedingungen in Solingen angeboten“ werden. Das gelte auch für die Zeitarbeitskräfte.
  • Aktuell sind am Standort 120 Mitarbeiter beschäftigt. Bis zum 31. Oktober 2019 sollen die Funktionen sukzessive aus Solingen nach Emerich verlagert werden.

Damit stellt sich die Frage, ob und wie das Unternehmen seinen Kundenservice in Deutschland langfristig qualitativ sichern kann.

Auftragssteuerung wird nach Rumänien verlagert

Weitere Details wurden auch zur Verlagerung personeller Kapazitäten nach Rumänien bekannt. Am Montag, den 9. April, wurden die Mitarbeiter der Auftragssteuerungen in Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf darüber informiert. In Düsseldorf ist Insidern zufolge auch die Kreditoren und Debitoren-Buchhaltung betroffen.

Von den 350 Stellen, die es in Deutschland, Holland, Belgien und Norwegen insgesamt in diesen Bereichen gibt, wird wohl nur ein Drittel in diesen Ländern erhalten bleiben. An den Standorten Berlin, München und Frankfurt gehen die Jobs, das vermuten Unternehmenskenner, wohl komplett verloren. In Düsseldorf gibt es mit seinen aktuell rund 55 Angestellten die kleine Chance, dass davon einige bleiben können.

Die Frage, ob die Kunden von Konica Minolta in Deutschland auch in Zukunft deutschsprachige Ansprechpartner haben werden,  bleibt nach wie vor ohne Antwort.

Geschäftsführer Bischof geht auf Distanz

Geschäftsführer Johannes Bischof blieb bei der Verkündung der Maßnahmen auf großer Distanz. Er teilte seinen Mitarbeitern die für sie bittere Entscheidung online und mit englischen Untertiteln mit.

Beobachter stellen sich vor diesem Hintergrund die Frage, wie der Manager persönliche Nähe zu seinen Kunden herstellen will, wenn es in schwierigen Situationen nicht einmal mehr bei seinen eigenen Mitarbeitern gelingt.

Veröffentlicht am 11.04.2018