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Ricoh / Management
Rekordverlust

Erst die Kameras, dann Indien, jetzt die USA. Die Katastrophen-Meldungen aus dem Ricoh-Konzern reißen nicht. Bislang hat der Konzernchef Yoshinori Yamashita vor allem in den Bilanzen des japanischen Unternehmens aufgeräumt. Nun folgt der Rest des Konzerns.

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Der Ricoh-Konzern hat weitere 1,25 Milliarden Euro auf sein Vermögen abgeschrieben. Der Grund: Der Wert, mit dem die US-Tochter den 2008 übernommenen Distributor Ikon bislang bilanzierte, war viel zu hoch angesetzt und wurde daher radikal nach unten korrigiert.

Die Folge: Der japanische Konzern schließt das letzte Geschäftsjahr (bis 31. März 2018) mit einem Rekordverlust ab, die operative Umsatzrendite rutscht wohl auf minus 7,8 Prozent tief in den Keller. Die endgültigen Zahlen werden am 27. April offiziell verkündet.

Stellenabbau: Weltweit 4.000 Jobs betroffen

Die massive Bilanz-Korrektur in den USA war kein Einzelfall. Insgesamt musste Konzern-Chef  Yoshinori Yamashita, der sein Amt im April 2017 antrat, die Prognosen seines Vorgängers drei Mal korrigieren. Beim ersten Mal schrieb er massiv Vermögenswerte in der Kamerasparte ab, weil die Bilanz nicht den Realitäten entsprach. Beim zweiten Mal schickte er die indische Tochtergesellschaft in eine kostspielige Insolvenz, weil die finanziellen Verpflichtungen nach jahrelangem Missmanagement unkalkulierbar geworden waren. Ob und wo es weitere Leichen im Keller des Ricoh-Konzerns gibt, bleibt abzuwarten.

Fest steht: In den Bilanzen hat Yamashita bereits kräftig aufgeräumt. Nun folgt der Rest des Konzerns. Medienberichten zufolge steht der Abbau von weltweit rund 4.000 Stellen auf der Agenda, das entspricht rund vier Prozent der Belegschaft. In Frankreich soll sogar jeder siebte Job wegfallen. 360 der insgesamt 2.300 Stellen stehen hier auf der Streichliste. Im Ricoh-Konzern brennt es lichterloh.

Management: Verschlankung in Europa

In Deutschland, wo Ricoh rund 2.700 Beschäftigte zählt, wurden bereits im vergangenen Jahr rund 500 Stellen abgebaut. Dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht ist, muss nach den jüngsten Ankündigungen der japanischen Firmenzentrale aber als fraglich gelten. Als weitere Maßnahme wird in japanischen Medien explizit die Verschlankung der Management-Ebenen in Europa genannt. Dieser Kelch wird unserer Einschätzung nach nicht an der deutschen Landesgesellschaft vorbeigehen.

Veröffentlicht am 16.04.2018


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