Innovative Betriebe schaffen mehr und stabilere Arbeitsplätze als ihre traditionell aufgestellten Mitbewerber. Davon profitieren allerdings vor allem qualifizierte Arbeitskräfte, die Zahl gering qualifizierter Beschäftigter geht zurück.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Duisburg / Essen. „Das bedeutet aber nicht, dass Innovationen durchgängig mit höheren Qualifikationen und besserer Arbeit einhergehen“, betont Studienleiterin Karen Jaehrling.
Vielmehr könnten auch einfache Routine-Tätigkeiten zunehmen, die durch die neuen Technologien noch stärker zerlegt und abgewertet werden, wie das Beispiel der Handelslogistik zeige. „Umgekehrt sind auch kreative Tätigkeiten mit steigenden Qualifikationsanforderungen kein Garant für gute Arbeit, etwa in der Computerspielbranche, wenn die Entlohnung gering, die Arbeitszeiten lang und die Beschäftigung unsicher sind“, erklärt Jaehrling.
Keine Digitalisierung im luftleeren Raum
Die Ursache dafür sieht die Forscherin vor allem in den aktuellen Marktdynamiken in beiden Branchen. „Die Digitalisierung läuft eben nicht im luftleeren Raum ab, sondern trifft auf einen ökonomischen Kontext, der sich negativ auf die Arbeitsqualität niederschlägt.“ Gerade in Wirtschaftsbereichen jenseits der traditionellen Kernbranchen der deutschen Wirtschaft fehle es vielfach an Rahmenbedingungen und durchsetzungsfähigen Akteuren, die die Impulse, die von Arbeitskräftemangel und demographischem Wandel ausgehen, in verbesserter Arbeitsqualität ummünzen könnten.
Veröffentlicht am 23.04.2018